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Sein Roman wendet sich vor allem an Menschen mit MS und deren Angehörige, erklärt Autor Carsten Klook.
Der Hamburger Schriftsteller, Kulturjournalist und Gitarrist erzählt in seinem elften Buch "Psychocalypse oder Das Warten auf Fu" die Geschichte von Marco Ferrtereit, einem sensiblen Mann, Anfang 50, der mit einer instabilen Psyche, der Diagnose MS und so den damit verbundenen Konsequenzen zu kämpfen hat. "In Notwehr greift er zum Kuli und schreibt sich den gesammelten Frust von der Seele", heißt es im Klappentext des über 500 Seiten starken Romans, der es dem Leser nicht immer leicht macht.
Ein Leben am Rande des Wahnsinns
Sein Antiheld hinterfragt alles, analysiert und ist dennoch niemals sicher. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung – auch für seine Lebensgefährtin. Ende Juli 2013 wird er im gemeinsamen Urlaub an der Ostseeküste mit Freundin Ariane von Panikattacken heimgesucht. Was ist die Ursache? Depressionen? Verträgt er sein MS-Medikament nicht? In der Klinik findet er keine Antworten. Auf seiner Rundreise durch verschiedene Krankenhäuser lernt Marco zahlreiche Menschen und ihre Schicksale kennen. Der Roman zeichnet die Reaktionen und die Abwehr auf Seiten der Therapeuten und Patienten nach, thematisiert Klischees und dokumentiert die Verzweiflung eines Menschen, der sich mit der in ihrem Verlauf so unberechenbaren Krankheit Multiple Sklerose herumschlagen muss. Etwa mit dem Warten auf "Fu", das vermeintlich verheißungsvolle MS-Medikament, dessen Zulassung sich immer wieder verzögert hatte. Gemeint ist der Wirkstoff Fumarsäure (Dimethylfumarat) und der Autor übt an dieser Stelle durchaus Kritik an der Preispolitik von Pharmaunternehmen.
Ein Buch als Notwehr gegen die Herausforderungen im Leben mit MS
So ist Carsten Klooks Roman auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gesundheitssystem, den Zuständen in Kliniken und dem Umgang mit psychisch kranken Menschen. "In Notwehr greift er zum Kuli und schreibt sich den gesammelten Frust von der Seele", heißt es im Klappentext des etwas über 500 Seiten starken Romans, der es dem Leser nicht immer leicht macht. Manchmal traurig, oft auch komisch, nimmt er sich selbst und seine Umwelt auseinander, beschreibt auf ungewohnte und witzige Weise die skurrile Welt aus Gruppentherapie und gewährt Einblick in sein Inneres. »Psychocalypse oder Das Warten auf Fu ist die Geschichte vom langsamen Akzeptieren und sich Zurechtfinden in und mit einer schweren Krankheit, die ein neues Selbstverständnis und eine andere Sicht auf das Leben fordert.

Psychocalypse oder Das Warten auf Fu
- als Taschenbuch:
ISBN 9783738621938 im Verlag BoD
für 19,80 Euro - als E-Book:
ISBN 9783739276311
für 8,99 Euro
Carsten Klook, Neurovision
- 12.02.2016