0800 / 52 52 022

Über unsere Helpline werden Sie mit DMSG-Mitarbeitern verbunden, die Ihnen weiterhelfen können.
(Kostenlos aus dem Fest- und Mobilfunknetz)

  • Schriftgrößen-Icon
    STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

  • Kontrast
  • Kontakt
  • RSS-Feed
  • Instagram Logo
  • Youtube Logo
  • Twitter Logo
  • Facebook Logo

Dimethylfumarat (DMF) und Diroximelfumarat (DRF) (Vumerity®)

Wirkstoff

Fumarsäure ist der Trivialname einer in der Natur vorkommenden organisch-chemischen Substanz. Fumarsäure kommt in größeren Mengen in verschiedenen Pflanzen, Pilzen und Flechten vor. Ihren Namen erhielt sie vom Gewöhnlichen Erdrauch (Fumaria officinalis), der größere Mengen der Säure enthält. Dimethylfumarat (DMF) ist ein neue chemische Verbindung, ein sogenannter Ester, der Fumarsäure.

Handelsnamen

Tecfidera®

Dimethylfumarat Mylan®

Dimethylfumarat Accord®

Dimethylfumarat Neuraxpharm®

Vumerity®

Indikation

Tecfidera®: Es wird zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab 13 Jahren mit einer Form von MS angewendet, die als schubförmig remittierende MS bezeichnet wird und bei welcher der Patient wiederholte Anfälle (Schübe) von Symptomen erleidet, gefolgt von symptomfreien Phasen (Remission).

Dimethylfumarat Mylan®: Es wird zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren mit einer Form von MS angewendet, die als schubförmig remittierende MS bezeichnet wird und bei welcher der Patient wiederholte Anfälle (Schübe) von Symptomen erleidet, gefolgt von symptomfreien Phasen (Remission).

Dimethylfumarat Accord®: Es wird zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren mit einer Form von MS angewendet, die als schubförmig remittierende MS bezeichnet wird und bei der der Patient wiederholte Anfälle (Schübe) von Symptomen erleidet, gefolgt von symptomfreien Phasen (Remission).

Dimethylfumarat Neuraxpharm®: Es wird zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahren mit einer Form von MS angewendet, die als schubförmig remittierende MS bezeichnet wird und bei welcher der Patient wiederholte Anfälle (Schübe) von Symptomen erleidet, gefolgt von symptomfreien Phasen (Remission).

Diroximelfumarat (DRF) (Vumerity®) ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Erwachsenen mit einer Form der Multiplen Sklerose (MS), die als schubförmig remittierende MS bezeichnet wird.

Verabreichungsform

Tecfidera® wird als Hartkapsel (240 mg) zweimal täglich oral eingenommen. Die Dosis beträgt in den ersten sieben Tagen zweimal täglich 120 mg, anschließend wird sie auf zweimal täglich 240 mg erhöht.

DMF Mylan/Accord/Neuraxpharm: Sind als Kapseln zum Einnehmen erhältlich, die zweimal täglich zu einer Mahlzeit eingenommen werden. In der ersten Behandlungswoche wird eine niedrigere Dosis eingenommen, die ab der zweiten Woche erhöht wird.

DRF (Vumerity®) ist in Form von Kapseln zum Einnehmen erhältlich. Die Dosis beträgt in den ersten sieben Tagen zweimal täglich 231 mg (eine Kapsel) und wird anschließend auf zweimal täglich 462 mg (zwei Kapseln) erhöht. Die Dosis kann bei Patienten, bei denen Nebenwirkungen wie Hautrötungen oder Magen-Darm-Probleme auftreten, vorübergehend verringert werden.

Wirkweise

Dimethylfumarat hat eine entzündungshemmende Wirkung. Zudem werden neuro- und myelinprotektive Eigenschaften diskutiert (Wilms et al. 2010; Linker et al. 2011). Insgesamt ist der Wirkmechanismus jedoch noch nicht vollständig verstanden.

Der Wirkstoff in Vumerity®, Diroximelfumarat, ist einem anderen zugelassenen MS-Arzneimittel ähnlich, das den Wirkstoff Dimethylfumarat enthält. Beide Arzneimittel werden im Körper in dieselbe aktive Form, Monomethylfumarat, umgewandelt. Es wird angenommen, dass diese aktive Form wirkt, indem sie die Wirkung eines Proteins namens „Nrf2“ verstärkt. Nrf2 steuert spezifische Gene, die Antioxidantien produzieren (Substanzen, die Zellschäden durch hochreaktive Moleküle, sogenannte „freie Radikale“, verhindern können). Die Aktivierung von Nrf2 und die daraus resultierende erhöhte Produktion von Antioxidantien scheint dabei Vumerity (Diroximelfumarat) zu helfen, die Aktivität des Immunsystems zu kontrollieren und Schädigungen des Gehirns und des Rückenmarks bei Patienten mit MS zu reduzieren.

Nicht geeignet bei/für

DMF: Schwangerschaft, Stillzeit, Überempfindlichkeit/Allergie gegen den Wirkstoff, schweren Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, schweren Leberfunktions- und Nierenerkrankungen, chronischen Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis B und C).

DRF: Schwangerschaft, Stillzeit. Minderjährige; bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Fumarsäureester, bei vermuteter oder bestätigter progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML).

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen bei mit DMF behandelten Patienten sind Juckreiz, Hitzegefühl/„Flush“, gastrointestinale Ereignisse (z. B. Diarrhoe, Übelkeit, Abdominalschmerz, Schmerzen im Oberbauch) und eine Lymphopenie (Liang et al. 2020).

Bei Patienten unter Therapie mit DMF treten vermehrt Varizella-Zoster-Infektionen auf.

Außerdem muss mit einer Reduktion der Lymphozytenzahl (um ca. 15–30 % vom Ausgangswert) gerechnet werden.

Unter DMF sind bei MS-Patienten bis Ende 2020 elf Fälle einer PML (progressive multifokale Leukenzephalopathie) aufgetreten, acht davon nach einer anhaltenden mäßigen bis schweren Lymphopenie (Reduktion der Lymphozyten), drei aber auch nach einer nur leichten Lymphopenie (≥ 800/μl). Bei Patienten mit anhaltender mäßiger Reduktion der absoluten Lymphozytenzahlen (≥ 500/μl, aber daher zu überdenken. Tritt eine Lymphopenie ein, sollte pausiert, bei einer über sechs Monate anhaltenen Lymphopenie  beendet werden (Rote-Hand-Brief 2020).

Sehr häufige Nebenwirkungen von DRF (die mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen können) sind Hautrötungen und Magen-Darm-Beschwerden (wie Durchfall, Übelkeit und Schmerzen im Bauchbereich). Die häufigsten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Dimethylfumarat waren Hitzegefühl (35 %) und gastrointestinale Ereignisse (z. B. Diarrhoe 14 %, Übelkeit 12 %, Abdominalschmerz 10 % und Schmerzen im Oberbauch 10 %). Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen, die bei mit Dimethylfumarat behandelten Patienten zu einem Abbruch führten, waren Hitzegefühl (3 %) und gastrointestinale Ereignisse (4 %).

Vumerity® darf nicht bei Patienten angewendet werden, die tatsächlich oder möglicherweise an progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (PML) leiden; dabei handelt es sich um eine schwere Hirninfektion, die mit einigen MS-Arzneimitteln in Zusammenhang gebracht wird.

Letzte Aktualisierung: 26.07.2024 (Quelle: EPAR EMA)

expand_less