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beta-Interferone (Avonex®, Betaferon®, Extavia®, Plegridy®, Rebif®)

Indikation

Avonex®, Betaferon®, Extavia® und Rebif® können eingesetzt werden bei Patienten mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose und bei Patienten mit erstmaligem demyelinisierendem Ereignis mit aktivem entzündlichem Prozess.

Zusätzlich können Betaferon® und Extavia® gegeben werden bei Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose, bei denen noch Schübe auftreten.

Plegridy® wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS).

Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen gelten Rebif® ab dem 2. Lebensjahr, Betaferon® und Extavia® ab dem 12. Lebensjahr und Avonex® ab dem 16. Lebensjahr als sicher. Plegridy® soll unter 18 Jahren nicht gegeben werden.

Verabreichungsform

Interferon-beta 1a (Avonex®) wird einmal wöchentlich in einer Dosierung von 30 μg i. m. (in den Muskel), Interferon-beta 1a (Rebif®) in einer Dosierung von 22 μg bzw. 44 μg dreimal wöchentlich s. c. (unter die Haut), Peginterferon-beta 1a (Plegridy®) in einer Dosierung von125 μg alle zwei Wochen s. c. oder i. m., Interferon-beta 1b (Betaferon®/Extavia®) in einer Dosis von 250 μg jeden zweiten Tag s. c. verabreicht.

Wirkstoff

Interferone zählen zu den Zytokinen – natürlich vorkommende Proteine, die im Rahmen der Immunantwort auf virale Infektionen und andere biologische Stimuli gebildet werden. Typ-I-Interferone wirken antiviral, antiproliferativ und immunmodulierend. Die Wirkungsweise von Beta-Interferonen bei MS ist nicht genau geklärt.

Wirkweise

Beta-Interferone greifen modulierend ins (fehlgesteuerte) Immunsystem ein. Sie tragen zum Schließen der Blut-Hirn-Schranke bei und hemmen Entzündungsprozesse.

Nicht geeignet bei/für

Schwangerschaft, Stillzeit, Überempfindlichkeit gegenüber rekombinanten Beta-Interferonen. Vorsicht ist geboten bei schwerer Depression, nicht kontrollierter Epilepsie, schweren Leber-, Nieren- und Herzerkrankungen.

Nebenwirkungen

Die häufigste Nebenwirkung ist das Auftreten grippeähnlicher Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber. Diese Beschwerden finden sich zu Beginn der Therapie mit Beta-Interferonen häufig und nehmen in der Regel mit Fortsetzung der Injektionen ab. Vor allem bei subkutaner (unter die Haut) Applikation kann es zu einer lokalen Reaktion an der Injektionsstelle kommen. Diese kann von entzündlicher Rötung, Schmerz und Juckreiz bis zu lokaler Entzündung und Nekrosen reichen. Bei Patienten mit vorbekannter Depression kann eine Beta-Interferon-Therapie zur Depressionsverstärkung führen.

Unter Interferonen finden sich häufig Neutropenien (Verringerung der Leukozytenzahl), Thrombopenien (Verringerung der Blutplättchen) und Erhöhungen der Transaminasen. Gelegentlich finden sich Lymphopenien (Reduktion der Lymphozyten). Unter einer Therapie mit Interferon-beta können sich anhaltende neutralisierende Antikörper (NAbs) gegen das Medikament entwickeln, die mit einem Verlust an Wirksamkeit einhergehen können.

Letzte Aktualisierung: 15.07.2021 (Quelle: EMA)

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