Sprach- und Stimmstörungen bei MS - trotz vorhandener Behandlungsmöglichkeiten häufig unbehandelt
Eine Auswertung des MS-Registers der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. zeigt, dass 5,9 Prozent der befragten MS-Erkrankten in Deutschland zum Zeitpunkt der letzten Meldung für das MS-Register der DMSG, Bundesverband e.V. angaben, unter MS-bedingten Sprach- und/oder Stimmstörungen (Dysarthie bzw. Dysphonie) zu leiden.
Diese Symptome, die in der Regel erst im späteren Krankheitsverlauf als Folge einer gestörten Feinkoordination der Sprechmuskeln auftreten, sind gekennzeichnet durch eine gestörte Regelung der Lautstärke, Tonhöhe und Sprechgeschwindigkeit, eine raue Stimme oder Artikulations- und Betonungsschwierigkeiten.
Die Sprach- und Stimmstörungen bleiben bei über zwei Drittel der befragten MS-Erkrankten (67,1 Prozent) unbehandelt. Innerhalb der 32,9 Prozent Patienten, die behandelt werden, erhalten 93,2Prozent eine nicht-medikamentöse Therapie, 6,2 Prozent erhalten eine medikamentöse Behandlung und weitere 0,6 Prozent eine Kombination aus medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapie.
Die am häufigsten angewendete nicht-medikamentöse Behandlung der MS-bedingten Sprach- und Stimmstörungen ist mit 78,0 Prozent die Logopädie, gefolgt von der Ergotherapie mit 8,4 Prozent und der Physiotherapie mit 8,1 Prozent.
Quelle: msfp, DMSG-Bundesverband - 17. 10 2018
Redaktion: DMSG Bundesverband e.V. - 17.10.2018