5. Mai - Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Am 5. Mai finden seit mehr als drei Jahrzehnten bundesweit Aktionen anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Inklusion ist ein Menschenrecht, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor nunmehr 15 Jahren verankert wurde. Der Stand der Umsetzung wurde kürzlich erneut überprüft. Das Ergebnis: Deutschland macht in einigen Bereichen weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft fordert aus Anlass des 5. Mai mehr Barrierefreiheit im Gesundheitswesen, mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie ihre durchgängige Beteiligung an allen Entscheidungen, die das eigene Leben betreffen. Die zahlreichen Eingaben zum Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen von Seiten der DMSG und vieler anderer Verbände haben gezeigt, dass imenser Nachholbedarf beim Thema barrierefreies und diskriminierungsfreies Gesundheitswesen besteht. U.a wurden Forderungen erhoben, dass mehr niedergelassene Praxen barrierefrei zugänglich werden müssen, dass Hausbesuche von Fachärzten bei schwer chronisch kranken Menschen durch bessere Bezahlung ermöglicht werden muss, Versicherte stärker und transparenter an Entscheidungen im Gesundheitswesen beteiligt werden, Zugänge zu Leistungen analog und digital angeboten und Versicherte bzw. Patienten frühestmöglich beteiligt werden, Präventionsangebote auch für bereits chronisch kranke Menschen analog und digital zugänglich werden, mehr Pflegeplätze (ambulant und stationär) zur Verfügung gestellt werden, auch für spezielle Personenkreise, alle Beteiligten im Gesundheitswesen regelmäßig sensibilisiert werden für den Umgang mit Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen und Behinderungen und vieles mehr.
Markus van de Loo, Stellvertretender Vorsitzender des Bundesbeirates MS-Erkrankter zum Protesttag:
„Seit 15 Jahren ist die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) geltendes Recht in Deutschland. Leider zeigt unser Alltag, dass vor allem in Deutschland der Graben zwischen Recht und Wirklichkeit noch immer gewaltig ist. Und: Die finanzielle Situation in allen Bereichen der Haushalte zwingt zu weiteren Einsparungen, die sehr sicher wieder zuerst die sozial Benachteiligten zu spüren bekommen werden. Auch das Thema Inklusion wird bereits unverhohlen von einigen (ultra-rechten) Politikern in Frage gestellt. Der 5. Mai ist für uns, die wir die Interessen von mehr als 280.000 Menschen mit Multipler Sklerose alleine in Deutschland vertreten, Verpflichtung, auf unsere Realität aufmerksam zu machen."
Redaktion: DMSG Bundesverband - 03.05.2024