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DMSG Aktuell

DMSG detailliert Kernforderungen zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat einige ihrer Kernforderungen weiter konkretisiert und den Verhandlern der drei Parteien zukommen lassen.

Im Fokus stehen dabei Verbesserungen in der Versorgung, die Abschaffung von Zuzahlungen und Belastungsgrenzen sowie eine vereinfachte Beantragung von Heil- und Hilfsmitteln.

Qualitätsverbesserung in der MS-Versorgung

Die DMSG fordert den Abbau von Genehmigungshemmnissen für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV-MS) in den Bundesländern. Derzeit gibt es erhebliche Unterschiede in der Auslegung der ASV-Richtlinien durch die erweiterten Landesausschüsse der Kassenärztlichen Vereinigungen.

Zudem setzt sich der Verband für eine verbindliche Dokumentation im ASV-MS zur Qualitätsmessung ein. Mit einer „verpflichtenden, strukturierten und systematischen, longitudinalen, fach- sowie versorgungssektorenübergreifenden Datendokumentation" könnte die MS-Behandlung kontinuierlich qualitätssteigernd gestaltet werden.

Erhalt der multimodalen Komplexbehandlung

Eine weitere zentrale Forderung betrifft den Erhalt der multimodalen Komplexbehandlung der MS. Bei der Definition der Leistungsgruppen im Rahmen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) muss die Komplexbehandlung MS (OPS 8-559) berücksichtigt werden.

„Die 'Komplexbehandlung MS' muss auch zukünftig und im ausreichenden Maße bedarfsgerecht zugänglich sein", betont Herbert Temmes, Geschäftsführer des DMSG-Bundesverbandes. Menschen mit MS, die dank des medizinischen Fortschritts auch im höheren Alter mit der Erkrankung leben, benötigen aufgrund der stetig komplexer werdenden Versorgung interdisziplinäre und multimodale Versorgungsformen.

Abschaffung von Zuzahlungen und Entbürokratisierung

Die DMSG fordert die vollständige Streichung der Zuzahlungen nach §§ 61, 62 SGB V. Die aktuellen Regelungen seien zu komplex und führten zu erheblichen Schwierigkeiten für die Versicherten. Falls eine komplette Abschaffung nicht möglich ist, sollten zumindest Maßnahmen zur Entbürokratisierung umgesetzt werden, darunter:

  • Barrierefreie Informationen zur Regelung und Nachweispflicht in leichter Sprache
  • Vereinheitlichung der Quittierung der Zuzahlungsbeträge
  • Bereitstellung eines Online-Rechners für die eigene Berechnung
  • Automatische Berücksichtigung von Zuzahlungen durch die Krankenkassen ohne gesonderten Nachweis
  • Erfassung der geleisteten Zahlungen über die elektronische Gesundheitskarte

Als erster Schritt sollten für chronisch kranke gesetzlich Versicherte die Zuzahlungen für Heil- und Hilfsmittel, Fahrkosten, Arznei- und Verbandmittel vollständig entfallen.

Fahrkosten und bessere Anerkennung von MS-Symptomen

Ein besonderes Anliegen der DMSG ist die Übernahme von Fahrkosten für MS-Erkrankte. Derzeit werden Fahrten zu MS-bedingten Infusionsbehandlungen nicht übernommen, während beispielsweise Fahrten zur Dialyse oder Chemotherapie erstattet werden.

,,Medizinisch notwendige Behandlungen von MS-Patienten finden zunehmend im ambulanten Bereich statt. Wir fordern daher die regelhafte Übernahme der Fahrkosten, die zur Wahrnehmung einer ambulanten Behandlung für MS-Erkrankte entstehen'', erklärt DMSG-Geschäftsführer Herbert Temmes. 

Zudem fordert der Verband eine bessere Berücksichtigung der MS-Symptome bei der Feststellung des Grades der Behinderung, insbesondere der "unsichtbaren Symptome".

Vereinfachte Hilfsmittelversorgung

Die DMSG setzt sich für eine Vereinfachung der Hilfsmittelversorgung ein, ähnlich der Regelung für Patienten in sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) oder medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB). Dort wird künftig die Erforderlichkeit eines Hilfsmittels vermutet, wenn es von den dortigen Ärzten empfohlen wird.

,,Wir fordern diese Vereinfachung - durch Schaffung einer Vermutungsregelung bei ärztlicher Verordnung - im Versorgungsprozess auch für Menschen mit MS", so Temmes weiter. Die Hilfsmittelversorgung müsse auch für MS-Erkrankte schnell und möglichst bürokratiearm erfolgen.

Die DMSG ist mit 10 Kernforderungen und 28 Positionen zur Verbesserung des deutschen Gesundheits- und Sozialsystems an die Politik herangetreten und hat einige Forderungen nun konkretisiert, die sie den Verhandlern von SPD und CDU nun mitgeteilt hat. 

Mehr dazu auch in der DMSG-News: https://www.dmsg.de/news/detailansicht/fuer-ein-nachhaltiges-und-effizientes-gesundheits-und-sozialsystem-die-dmsg-stellt-ihre-forderungen-zur-bundestagswahl-2025-vor

 

Redaktion: DMSG-Bundesverband e.V. - 27.03.2025

 

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