Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. rät, in Übereinstimmung mit ihrem Ärztlichen Beirat, MS-Erkrankten, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen. Um allen MS-Betroffenen in Deutschland auch Daten zur Verträglichkeit der verschiedenen Impfstoffe, insbesondere im Hinblick auf den Verlauf der MS zur Verfügung stellen zu können, hat die DMSG in Zusammenarbeit mit dem MS-Register (MS Forschungs- und Projektentwicklungs-gGmbH (MSFP) eine Beobachtungsstudie gestartet, in der die Erfahrungen von geimpften MS-Erkrankten analysiert werden. Hierzu wurde in Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) eine offizielle Anwendungsbeobachtungsstudie zu den verfügbaren SARS-CoV-2-Impfstoffen bei MS-Erkrankten aufgesetzt.
Studie zur Impfnachverfolgung bei Multipler Sklerose
Die zur Impfung zugelassenen Impfstoffe gegen Corona-Viren auf mRNA- oder Vektorbasis sind neu entwickelt worden. In den Zulassungs-Studien waren Probanden mit Autoimmunerkrankungen, zu denen auch Multiple Sklerose gehört, ausgeschlossen. Demzufolge liegen bislang keine bzw. für die Zeit nach der Zulassung nur sehr wenig belastbare Daten vor hinsichtlich der Wirkung bei dieser Personengruppe. Das Ziel dieses Forschungsprojektes besteht darin, unmittelbare Impfreaktionen nach einer COVID-Impfung zu erfassen und auf Zusammenhänge mit den soziodemografischen und klinischen Merkmalen von Menschen mit Multipler Sklerose zu überprüfen. Außerdem sollen mögliche Zusammenhänge zwischen Impfreaktionen und aktueller Immuntherapie sowie zwischen der Impfung und der MS-Schubrate bzw. dem Krankheitsverlauf untersucht werden.
Die Studie befasst sich mit den folgenden Fragestellungen:
- Besteht ein Zusammenhang zwischen Impfreaktionen und aktueller Immuntherapie?
- Ist ein Einfluss der Impfung auf die Schubrate oder die Progression zu erkennen?
- Wie viele Patienten hatten im Jahr nach der Impfung eine Covid-19-Infektion?
- In welcher Häufigkeit werden unmittelbare Impfreaktionen angegeben und besteht ein Zusammenhang zu den erfassten Basisdaten?
- Sind die Basisdaten der MS-Erkrankten auf der Website mit den Basisdaten der im MS Register dokumentierten MS-Erkrankten vergleichbar?