Kämpfer für eine Welt ohne Barrieren: Der an Multiple Sklerose erkrankte Schriftsteller Maximilian Dorner ist gestorben
„Mich hat beim Schreiben besonders interessiert, den Menschen nahe zu kommen, in ihrem Alltag, in ihren Verletzungen, das Ungesagte zu thematisieren“, sagte Maximilian Dorner im Interview mit dem DMSG-Bundesverband über sein Romandebüt „Der erste Sommer“. In der Nacht von Freitag auf Samstag ist der Münchner Schriftsteller gestorben, meldete das Münchner Kulturreferat.
Maximilian Dorner studierte Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie und war als Autor, Regisseur und Kulturveranstalter in München erfolgreich. Sein Debütroman "Der erste Sommer" wurde 2007 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Ein Jahr zuvor war bei ihm die Krankheit Multiple Sklerose diagnostiziert worden. Er setzte sich in mehreren Büchern mit der Autoimmunerkrankung auseinander. Das erste erschien 2008: "Mein Dämon ist ein Stubenhocker", in dem er sein Leben mit den beginnenden Behinderungen beschreibt. Für ihn kein Grund zu verbittern. Vielmehr setzte sich Dorner für mehr Barrierefreiheit ein und gründete 2019 das Aktionsbündnis "Wheelchairs for future".
Über sein buntes, widersprüchliches Leben schreibt er auf seiner Website: “Ich bin mit einem Kabarett-Programm vor dem Bundespräsidenten aufgetreten, habe gemeinsam mit dem Münchner Kardinal in der Frauenkirche bei einer Fernsehübertragung über Zerbrechlichkeit gepredigt und für eine Homestory der Bild der Frau nicht vorhandene Blumen gegossen, eine Oper inszeniert und einen Gedichtband getürkt.”
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- Und hören Sie im Interview mit EINS ZU EINS. DER TALK auf dem BR
Quelle: Website von Max Dorner und DMSG-Bundesverband e.V. - 22.02.2023
Redaktion: DMSG-Bundesverband e.V. - 22.02.2023