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MS-Therapien

Multiple Sklerose-Therapie: Rote-Hand-Brief zu Cladribin

In einem Rote-Hand-Brief informiert der Hersteller in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über das Risiko von schwerwiegenden Leberschäden und damit zusammenhängenden neuen Empfehlungen zur Überwachung der Leberfunktion bei der Behandlung mit Cladribin (Handelsname Mavenclad®).

Cladribin-Tabletten sind zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit hochaktiver schubförmiger Multipler Sklerose (MS). Vor Beginn der Therapie sollte eine umfassende Patientenanamnese hinsichtlich vorbestehender Lebererkrankungen oder früherer Leberschädigungen mit anderen Arzneimitteln erhoben werden.

Zusammenfassung:

  • Leberschäden, einschließlich schwerwiegender Fälle, wurden bei der Behandlung von Patient(inn)en mit Mavenclad® berichtet. 
  • Vor Beginn der Behandlung sollte eine umfassende Patientenanamnese hinsichtlich vorbestehender Lebererkrankungen oder früherer Leberschädigungen mit anderen Arzneimitteln erhoben werden.
  • Vor Beginn der Einnahmephasen jeweils in Jahr 1 und Jahr 2 sollten die Serum-Aminotransferase-, alkalische Phosphatase- und GesamtBilirubinspiegel bestimmt werden.
  • Bei Bedarf sollten auch während der Behandlung Leberfunktionstests durchgeführt und gegebenenfalls wiederholt werden. Falls ein Patient eine Leberschädigung entwickelt, sollte die Einnahme von Mavenclad® gegebenenfalls unterbrochen oder abgebrochen werden.

Hintergrundinformationen zu den Sicherheitsbedenken

Fälle von Leberschäden, einschließlich schwerwiegender Fälle und solcher, die zum Therapieabbruch führten, wurden bei der Behandlung von MS-Patienten mit Mavenclad® berichtet. Eine Überprüfung der verfügbaren Daten ergab einen Zusammenhang zwischen Leberschädigungen und der Behandlung mit dem Wirkstoff Cladribin.

Die meisten Berichte betrafen Patienten mit leichten klinischen Symptomen. In seltenen Fällen wurde jedoch eine vorübergehende Transaminasenerhöhung von über 1000 Einheiten pro Liter und das Auftreten einer Gelbsucht beschrieben. Die Zeit bis zum Einsetzen der Symptomatik war unterschiedlich, wobei die meisten Fälle innerhalb von 8 Wochen nach der ersten Einnahmephasen auftraten. Die Bewertung der Meldungen zu Leberschäden ergab keinen eindeutigen Mechanismus. Einige der betroffenen Patienten hatten vorbestehende Lebererkrankungen, oder es wurden in der Vorgeschichte bereits Leberschäden unter Einnahme anderer Arzneimittel berichtet.

Daten aus klinischen Studien ergaben keine Hinweise auf eine Dosisabhängigkeit. Leberschäden werden als gelegentlich auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkung in die Fachinformation von Mavenclad® aufgenommen. Zusätzlich werden der Fachinformation Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu Leberschäden hinzugefügt, einschließlich Empfehlungen zur Erfassung der Patientenanamnese für zugrundeliegende Lebererkrankungen oder frühere Leberschäden und zur Beurteilung von Leberfunktionstests vor Beginn der Behandlung in Jahr 1 und 2.

MS-Erkrankte, die mit Cladribin theraiert werden, solten jedes Anzeichen oder Symptom einer Leberschädigung sofort ihrem behandelnden Arzt mitteilen.

Aufforderung zur Meldung von Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit für die Patientensicherheit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. 

Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) - 16.02.2022

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