Weltflüchtlingstag 2025: DMSG für bessere medizinische Versorgung Geflüchteter mit MS
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft macht auf die besonderen Herausforderungen von geflüchteten MS-Erkrankten aufmerksam
Aus Anlass des heutigen Weltflüchtlingstags macht die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) auf die besondere Situation von geflüchteten Menschen mit Multipler Sklerose aufmerksam. Für MS-Erkrankte, die ihre Heimat verlassen mussten, stellen Flucht und Integration eine doppelte Belastung dar. Die DMSG fordert einen verbesserten Zugang zu medizinischer Versorgung und therapeutischen Angeboten für diese vulnerable Gruppe und warnt davor, den Zugang zum Gesundheitssystem insbesondere für Menschen mit MS aus der Ukraine zu verschlechtern.
"Menschen mit Multipler Sklerose, die aus Kriegs- und Krisengebieten fliehen mussten, stehen vor enormen Herausforderungen", erklärt Prof. Dr. Judith Haas, Bundesvorsitzende der DMSG. "Neben den allgemeinen Belastungen einer Flucht bedeutet die Unterbrechung ihrer medizinischen Behandlung oft einen schwerwiegenden Einschnitt im Krankheitsmanagement. Stress und Belastungen können zudem den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen."
Zugang zu Therapien sicherstellen
Für geflüchtete MS-Erkrankte ist der Zugang zu modernen Therapien, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können, oft erschwert. Sprachbarrieren, bürokratische Hürden und Informationsdefizite stellen zusätzliche Hindernisse dar. Die DMSG fordert daher einen vereinfachten Zugang zu medizinischer Versorgung für geflüchtete Menschen mit MS sowie mehrsprachige Informations- und Beratungsangebote.
Mehrsprachige Beratung und Unterstützung gefordert
„Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Beratungsangebote für Menschen mit MS aus der Ukraine dank einer unabhängigen Förderung aufbauen können", berichtet Herbert Temmes, Bundesgeschäftsführer der DMSG. „Unsere Erfahrung zeigt, dass gerade für MS-Erkrankte eine kontinuierliche Betreuung enorm wichtig sind."
Integration in das deutsche Gesundheitssystem
Die DMSG unterstützt die Integration geflüchteter MS-Erkrankter in das deutsche Gesundheitssystem. In Zusammenarbeit mit Ärzten, Kliniken und Behörden hilft die Organisation bei der Fortsetzung notwendiger Therapien und der Beantragung von Hilfsmitteln.
Drei Jahre Anlaufstelle für Menschen mit MS aus der Ukraine
Dank der Förderung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung bot die DMSG über drei Jahre Menschen mit MS aus der Ukraine eine besondere Anlaufstelle. Sprachkundige Mitarbeiter halfen Geflüchteten dabei, so schnell wie möglich ihre Anerkennung zu erhalten und sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden. Gemeinsam mit anerkannten MS-Zentren, Kliniken und Praxen konnte die Fortsetzung wichtiger Therapien gesichert werden. Videos in ukrainischer Sprache über die aktuellen Therapien der MS, zu Psyche und MS sowie dem Zugang zum deutschen Gesundheits- und Sozialsystem sind verfügbar.
weitergehende Informationen zum Weltflüchtlingstag: UNHCR
Redaktion: DMSG Bundesverband – 20.06.2025