Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2023
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) bringt in Deutschland seine Erfahrungen und sein Netzwerk als Plattform für den Welttag der Patientensicherheit ein. Die DMSG unterstützt die Forderungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit für stärkeren Einbezug, d. h. Beteiligung der Patienten, in diese lebenswichtigen Fragestellungen.
Fehler des Organisationsmanagements oder in den Prozessen sowie individuelle Fehler können sehr schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten haben. Die Gründe für behandlungsbedürftige unerwünschte Ereignisse können vielfältig sein, wie beispielsweise mangelnde Kommunikation zwischen den medizinischen Fachkräften, unzureichende Einarbeitung, Konflikte in Teams oder auch Verstöße gegen Standards und Regeln. Ein zentraler Faktor ist daneben die mangende Einbindung von Patienten. Sie sollen daher durch den Welttag der Patientensicherheit ermutigt werden, sich aktiv an ihrer Behandlung zu beteiligen und jederzeit Fragen zu stellen. Eine offene und transparente Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitspersonal kann dazu beitragen, behandlungsbedingte Schäden zu vermeiden und eine sichere medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Ziele des Aktionstages
Mit den Aktionen „Mehr Sicherheit. Für und mit Patientinnen und Patienten“ und „Stimme der Patientinnen und Patienten stärken“ für den Welttag der Patientensicherheit 2023 nimmt das Aktionsbündnis Patientensicherheit Bezug auf das Motto der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Engaging Patients for Patient Safety” und „Elevate the voice of patients!”
Das Ziel des Welttags der Patientensicherheit 2023 ist, einerseits die Organisationen des Gesundheitswesens und das medizinische und pflegerische Personal dafür zu sensibilisieren, wie sie die Stimme der Patienten noch stärker einbinden und hören können und andererseits die Patienten selbst mit ihrer Stimme zu stärken und ihnen die Bedeutung ihrer Rolle in der Gesundheitsversorgung vor Augen zu führen.
Eine Studie, gefördert vom Innovationsfond, kommt nach einer Befragung der Bevölkerung zu folgendem Ergebnis: „Jedes Jahr erleben ca. 14 Prozent aller Menschen über 40 Jahren in Deutschland ein patientensicherheitsrelevantes Ereignis in der ambulanten Versorgung. Das ist schon viel, um was es hier geht – es sind mehr als Einzelfälle“, konstatiert Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit.
„Wir unterstützen die Anliegen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. und möchten am Welttag der Patientensicherheit – am 17.9.2023 – auch für Menschen mit Multipler Sklerose darauf hinweisen, dass eine sichere medizinische Versorgung von höchster Bedeutung ist“, erklärt Herbert Temmes, DMSG-Bundesgeschäftsführer.
Patientenengagement und „Speak Up" sind wichtige Konzepte in der Gesundheitsversorgung, um sicherzustellen, dass Patienten aktiv an ihrer Behandlung beteiligt sind und ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden.
„Speak Up" bezieht sich auf die Fähigkeit des Patienten oder der Patientin, seine/ihre Bedenken oder Fragen zur Gesundheitsbehandlung auszudrücken. Wenn Patientinnen und Patienten ihre Bedenken äußern, können sie dazu beitragen, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu lösen. Patientenengagement bezieht sich auf die Beteiligung von Patienten an der eigenen Behandlung. Wenn diese aktiv an ihrer Behandlung beteiligt sind, können sie die Entscheidungen über ihre Gesundheitsversorgung besser verstehen und selbstbewusster treffen. Dies kann auch dazu beitragen, die Patientensicherheit zu verbessern, indem Patienten dazu ermutigt werden, Fragen zu stellen und sich an der Entscheidungsfindung zu beteiligen.
Quelle: Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. – 15.09.2023
Bild: © Phil Hubbe
Redaktion: DMSG, Bundesverband e.V. – 15.09.2023