Nicht-medikamentöse Therapie

Die nicht-medikamentösen Therapieansätze umfassen neuropsychologische Maßnahmen. Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültige, einheitliche Therapie für MS-bedingte kognitive Störungen. Vielmehr handelt es sich um eine individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Behandlung. Entscheidend sind dabei zum einen die Untersuchungsergebnisse der neuropsychologischen Diagnostik und zum anderen Ihre eigenen persönlichen Bedürfnisse und Wünsche.

 

Die neuropsychologische Therapie gliedert sich in 3 große Säulen:

  • Training – geschwächte und vorhandene Fähigkeiten stärken
  • Kompensation – Strategien entwickeln, um Defizite auszugleichen
  • psychologische Betreuung – Ängste verringern und Selbstbewusstsein stärken

 

Abb.: Die 3 Säulen zur Therapie kognitiver Defizite

 

Training

Beeinträchtigte kognitive Funktionen können durch spezielle, z.T. computergestützte Übungen regelmäßig trainiert werden. Ausgehend von den Ergebnissen der neuropsychologischen Untersuchung entscheidet Ihr Therapeut, welche Trainingsprogramme und -methoden für Sie in Frage kommen. Ziel dieses Trainings ist, die geschwächten Fähigkeiten zu steigern und so gut wie möglich wiederherzustellen.

 

Kompensation

Nicht immer gelingt es, vorhandene kognitive Einschränkungen vollständig zu beseitigen. In diesen Fällen können spezifische Strategien entwickelt werden, um die ausgefallene Funktion auszugleichen. So kann es eine große Hilfe sein, zum einen Fähigkeiten, die man gut beherrscht, noch besser zu nutzen, und zum anderen verschiedene externe Hilfsmittel (z.B. Notizbücher und Organizer bei Gedächtnisproblemen) einzusetzen.

 

Psychologische Betreuung

Für den Betroffenen ist es oft nicht einfach, mit den kognitiven Problemen sowohl emotional als auch im Alltag umzugehen. Die Betreuung durch einen Psychologen hat daher vor allem das Ziel, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Sie erhalten zum Beispiel Hilfestellungen, wie Sie mit Angehörigen, Freunden und Kollegen offen und selbstsicher über Ihre Einschränkungen sprechen können.

 

Ausblick

Studienergebnisse deuten darauf hin, dass sich aerobes, körperliches Training, d.h. Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Langlauf, positiv auf die kognitiven Leistungen (v.a. Gedächtnisleistungen) auswirken könnte.