Ocrelizumab (Ocrevus®)
Wirkstoff
Ocrelizumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper, der selektiv gegen CD20-exprimierende B-Zellen gerichtet ist.
Auf welchen Wirkmechanismen der therapeutische Effekt von Ocrelizumab bei der MS beruht, ist noch nicht vollständig geklärt.
Handelsname Ocrevus®
Indikation / Zulassung
Ocrevus® wird bei zwei Arten von Patienten angewendet:
- Ocrevus® ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (relapsing multiple sclerosis, RMS) mit aktiver Erkrankung, definiert durch klinischen Befund oder Bildgebung.
- Ocrevus® ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Patienten mit früher primär progredienter Multipler Sklerose (primary progressive multiple sclerosis, PPMS), charakterisiert anhand der Krankheitsdauer und dem Grad der Behinderung, sowie mit Bildgebungsmerkmalen, die typisch für eine Entzündungsaktivität sind.
Verabreichungsform
Ocrelizumab wird als Infusion (Tropf) in eine Vene angewendet. Die ersten beiden Infusionen werden im Abstand von zwei Wochen verabreicht. Die erste Folgedosis soll sechs Monate nach der ersten Infusion der Initialdosis gegeben werden. Zwischen jeder Dosis ist ein Mindestabstand von fünf Monaten einzuhalten. Vor jeder Infusion erhält der Patient andere Arzneimittel (ein Kortikosteroid und ein Antihistaminikum), die potenziell gefährliche Reaktionen verhindern helfen. Falls während einer Infusion Reaktionen auftreten, kann diese abgebrochen oder langsamer verabreicht werden. Der Patient sollte während der Infusion und während mindestens einer Stunde danach überwacht werden; Ausrüstung zur Behandlung schwerer Reaktionen sollte leicht zugänglich sein.
Nicht geeignet bei/für
Ocrevus darf nicht bei Patienten mit aktiven Infektionen oder einem stark geschwächten Immunsystem oder bei Patienten mit Krebs angewendet werden.
Nebenwirkungen
Die wichtigsten und häufigsten Nebenwirkungen von Ocrevus sind Infusionsreaktionen (wie beispielsweise Juckreiz, Hautausschlag und Schwierigkeiten beim Atmen) und Infektionen. Diese treten bei mehr als 1 von 10 Personen auf.
Letzte Aktualisierung: 18.11.2024 - Quelle: EMA