Dank der Fortschritte auf dem Gebiet der MS-Forschung in den letzten Jahren gibt es neue Erkenntnisse zur Diagnostik und zahlreiche neue Therapieoptionen, die eine Aktualisierung der Leitlinie von 2012 erforderlich gemacht haben. Herausgeber dieser vollständig überarbeiteten, erweiterten Leitlinie ist die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) e. V. Beteiligte Fachgesellschaften und Organisationen sind die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Bundesverband e. V., die Schweizerische Neurologische Gesellschaft (SNG-SSN), die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN), der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) e. V., der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) e. V., die Deutsche Fachgesellschaft für Aktivierend-therapeutische Pflege (DGATP) e. V., die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) e. V., Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V., Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP) e. V., NeurologyFirst, eine unabhängige Initiative von Neurologen, und die Neuromyelitis optica Studiengruppe (NEMOS).
Erstmals haben an der konsensbasierten S2k-Leitlinie auch MS-Erkrankte bzw. Patientenvertreter mitgearbeitet, um deren Perspektiven besser zu berücksichtigen. Dazu gehört auch die Ehrenvorsitzende des Bundesbeirates MS-Erkrankter der DMSG, Dr. med. Edeltraud Faßhauer.
Die neuen Leitlinien haben beratenden Charakter
„Durch die innovativen Medikamente können die Schubfrequenz und die messbare Krankheitsaktivität erfolgreich gesenkt werden“, erläutert Prof. Dr. med. Bernhard Hemmer, München, federführender Autor und Leitlinienkoordinator, der auch Vorstandsmitglied im Ärztlichen Beirat des DMSG-Bundesverbandes ist: „Die heute verfügbaren Optionen erlauben eine individuelle, nach Verlauf, Krankheitsaktivität und persönlichem Risikoprofil adaptierte Therapie. Die neuen Leitlinien haben dabei beratenden Charakter – natürlich ohne der ärztlichen Therapiefreiheit zu enge Grenzen zu setzen.“