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Anfang April 2024 wurde Genuss-Cannabis unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen legalisiert. Die entsprechende Gesetzgebung hat die Thematik der Wirkung von Cannabis in teilweise emotionale Diskussionen gebracht. Dabei ging es um Suchtpotential, Wirkung als medizinisches Produkt etc. Unabhängig von der Legalisierung des Genuss-Cannabis finden cannabishaltige Produkte bereits seit vielen Jahren Einsatz in der Medizin. Hier spricht man von Medizinal-Cannabis bzw. von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Dies umfasst Cannabisblüten und -extrakte (Öle) sowie einige Fertigarzneimittel, alle mit standardisiertem Gehalt an wirksamen Substanzen (THC und /oder CBD). Bisher fielen die Produkte unter das Betäubungsmittelgesetz und wurden bei der Verschreibung über gesonderte Rezepte (gelb) verordnet. Parallel zur Gesetzgebung des Genuss-Cannabis erfolgte nun ebenfalls eine gesetzliche Änderung im Hinblick auf den Status als Betäubungsmittel, die u.a. zu Änderungen in der Verordnung von Medizinal-Cannabis Produkten führen. Bei Multiple Sklerose (MS) findet Medizinal-Cannabis Einsatz in der symptomatischen Therapie, u.a. bei MS bedingter Spastik.
Was bedeuten nun die mit der Legalisierung verbundenen Änderungen in der Gesetzgebung für die Versorgung der an Multiple Sklerose erkrankten Menschen? Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl, renommierte Expertin auf dem Gebiet des Einsatzes von Medizinal-Cannabiseinen, wird einen Überblick geben und zusammen mit Prof. Dr. Judith Haas, Vorsitzende des DMSG-Bundesverbandes, für eine Frage- und Antwortrunde zur Verfügung stehen.
Unsere Experten: Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl (Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. Judith Haas (Vorsitzende DMSG-Bundesverband)
Impfungen zählen zu den effektivsten vorbeugenden Maßnahmen im Gesundheitsschutz, was nicht zuletzt durch die Impfungen gegen den SARS-CoV-2-Erreger bewusst geworden ist. Menschen mit immunvermittelten Erkrankungen sind jedoch oft nicht ausreichend geimpft und damit nicht gut vor Infektionen geschützt. Daher informiert die DMSG gemeinsam mit Ärzten aus dem Vac-Mac-Projekt über wichtige Entwicklungen und Erkenntnisse.
Impfungen zählen zu den effektivsten vorbeugenden Maßnahmen im Gesundheitsschutz, was nicht zuletzt durch die Impfungen gegen den SARS-CoV-2-Erreger bewusst geworden ist. Menschen mit immunvermittelten Erkrankungen sind jedoch oft nicht ausreichend geimpft und damit nicht gut vor Infektionen geschützt. Eine Infektion kann zu einer Verschlechterung der immunvermittelten Erkrankung führen. Für Impfungen bei Menschen mit Immunerkrankungen liegen gute Daten vor und es gibt klare Empfehlungen.
Die Online-Informationsveranstaltung dient dazu, Sie über notwendige oder sinnvolle Impfungen bei einer medikamentösen Therapie Ihrer MS, Ihrer entzündlich-rheumatischen Erkrankung oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankung umfassend zu informieren.
Sie werden die verschiedenen Infektionskrankheiten kennen lernen. Um Sie vor diesen Infektionen zu schützen sollte auch bei Vorliegen dieser Erkrankung(en) gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Institutes (RKI) geimpft werden.
Im Online-Seminar wollen wir Ihnen die zur Verfügung stehenden Impfstoffe und die Besonderheiten bei immunsupprimierenden Therapien, zum Beispiel mit welchen zeitlichen Abständen vor oder zwischen den Therapien geimpft werden sollte, erläutern.
Die Referenten werden auch auf mögliche unerwünschte Reaktionen bei Impfungen eingehen und eine Nutzen-Risiko-Abschätzung versuchen.
Termin: 13.03.2024, 19 Uhr bis 20 Uhr
VAC-MAC Ergebnisse: Impfverhalten von MS-Patientinnen und -Patienten im Fokus
In VAC-MAC wurden im VAC-MAC-Projekt in den vergangenen zehn Monaten insgesamt 70 Personen interviewt. Jeweils 15 Patienten mit MS, rheumatischen Erkrankungen und chronischen Darmerkrankungen. Dazu 10 Hausärzte und jeweils fünf Neurologen, Rheumatologen und Gastroenterologen. Dabei konnten umfassende Einblicke in die Erfahrungen rund um das Impfverhalten der verschiedenen Gruppen gewonnen werden, um so der Frage, warum Menschen mit immunvermittelten Erkrankungen häufig einen geringeren Impfstatus vorweisen, näher zu kommen.
In diesem Webinar möchten die Referenten vorläufige Ergebnisse der Menschen mit MS und Neurologen präsentieren und folgende Fragen klären:
- Worauf müssen Patienten bei der Impfentscheidung achten?
- Wie erfolgt der Austausch zwischen Arzt und Patient?
- Wer überprüft den Impfstatus und wer führt die Impfung durch?
- Welche Wünsche haben MS-Patienten bezüglich Impfungen?
Referenten:
Dr. Thomas Grüter, Ev. Krankenhaus Lippstadt gGmbH und Ruhr-Universität Bochum
Dr. Romy Lauer, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Maria Zacharopoulou, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. med. Andreas Stallmach, Universitätsklinikum Jena
Nach Angaben der Forscher erfolgte vor rund 5000 Jahren die Einwanderung eines nomadisch lebenden Hirtenvolkes (die Jamnaja) aus der pontischen Steppe (Gebiet zwischen Donau bis zum Ural) ins nord-westliche Europa. Die Jamnaja brachten Genvarianten mit, die das Immunsystem stärker aktivieren und gleichzeitig ein erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen wie die MS bedeuten. Damals vermutlich trotz erhöhtem MS-Risiko ein Überlebensvorteil um besser auf Infektionen, beispielsweise auf von Nutztieren übertragen Krankheiten, reagieren zu können. Heute mit verbesserter Hygiene, fortgeschrittener Medizin und anderen Lebensbedingungen haben die Infektionen von damals, gegen die die Genvarianten ursprünglich schützten, weniger Relevanz. Das erhöhte Risiko für Autoimmunerkrankungen blieb jedoch auch im Erbgut erhalten und ist heute noch in Nordeuropa verbreiteter als in Südeuropa. Dies könnte das bekannte Nord-Süd-Gefälle im Auftreten der MS in Europa erklären.
Studien-Mitautor William Barrie von der Universität Cambridge beschreibt wie verblüffend die Ergebnisse sind: „Sie sind ein großer Schritt vorwärts in unserem Verständnis der Entwicklung von MS und anderer Autoimmunerkrankungen.“
Mitautor Lars Fugger von der Universität Oxford ergänzt: „Das bedeutet, dass wir jetzt verstehen und versuchen können, MS als das zu behandeln, was sie tatsächlich ist: das Ergebnis einer genetischen Anpassung an bestimmte Umweltbedingungen, die schon in unserer Vorgeschichte auftraten.“
Wir stellen Ihnen nun die Aufzeichnung des Online-Vortrages sowie der Diskussion zur Verfügung.
Prof. Dr. med. Ralf Gold, Vorsitzender des Ärztlichen Beirates der DMSG, moderierte und half mit den Übersetzungen.
Forschung ist der Schlüssel, um die Geheimnisse der noch unheilbaren Erkrankung Multiple Sklerose zu lüften und Therapiemöglichkeiten zu finden. Da immer weniger öffentliche Fördermittel zur Verfügung stehen, hat die DMSG ihre Forschungsförderung erweitert und gewährt MS-Erkrankten Einblick in den Alltag und die Fortschritte der MS-Forschung.
Von der Brainbank ins Labor: Wie können MS-bedingte Schäden im Gehirn wieder rückgängig gemacht werden? Für ihre aussichtsreichen Studienansätze auf der Suche nach einer Behandlung der progredienten Verlaufsformen der Multiplen Sklerose erhält Prof. Dr. med. Christine Stadelmann-Nessler die Forschungsförderung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. Den DMSG-Reportern erklärt die preisgekrönte Forscherin die Fortschritte ihrer Arbeit.
Keine Perspektive mehr zu sehen: Marco kennt dieses Gefühl. Als frisch examinierter Wirtschaftsingenieur, Fachrichtung Maschinenbau, wollte er 2008 im Beruf durchstarten - bis die Diagnose Multiple Sklerose ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Zum Motto des Welt MS Tages "Unheilbar Optimistisch" erklärt er, wie er es geschafft hat, wieder neuen Lebensmut zu fassen. In seinem Buch will er zeigen, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben und nach neuen Wegen zu suchen: „Ich hoffe, dass ich damit vielen Leuten, die ebenfalls betroffen sind, vielleicht etwas Mut machen kann.“ Seine fast einjährige Reise schenkte ihm neue Lebensenergie.
Die Multiple Sklerose ist eine Krankheit die sicher viele von Euch schonmal gehört haben. Doch was ist MS eigentlich? Was sind die ersten Anzeichen? Was für eine Art von Therapie gibt es? Was ist die Lebenserwartung? Ist die Multiple Sklerose vererbbar? Und stimmt es, dass MS-Patienten unweigerlich im Rollstuhl leben müssen und Frauen mit MS nicht schwanger werden können?